Datschiburger Zwetschgendatschi


Backst du überhaupt noch normalen Kuchen?

Diese Frage hat mich dann neulich auf einer Feier doch etwas aus der Bahn geworfen. Ich habe natürlich sofort beteuert, dass ich gerade einen Datschi zu Hause stehen habe. Und nachdem ich letztes Jahr  mit einem Zwetschgen-Amaretto-Kuchen und einer Zwetschgenschnecke mit Mohn und Marzipan experimentiert hatte, war es diesmal wirklich "nur" ein ganz klassischer Datschi.

"Ich wünsche mir, dass du etwas backst, was ganz, ganz typisch für deine Region ist."

Ich habe den Wunsch von eurer Ideensammlung nicht vergessen, sondern nur auf die Zwetschgenzeit gewartet, denn als originaler Datschiburger muss ich ja wohl fast den Kuchen backen, mit dem man das schöne Augschburg öfters mal veräppelt. Veräppelt meinetwegen schön weiter, aber ich muss einfach gleich nochmal mahnen. Auf einem Datschi gehören keine Pflaumen, sondern Zwetschgen. Sonst nennt das Ding bitte Pflaumenkuchen. 

Leider wird so ein schöner Datschi ja oft auch nicht in seiner wunderbaren Naturform gelassen, sondern versaut. Jawoll. War ich doch neulich in meiner neuen Heimat beim Bäcker und wollte ausnahmsweise mal Kuchen kaufen, weil ich einen Datschi erblickt hatte. Ich schaue extra noch, ob es auch sicher einer ohne Streusel ist. Die Bäckerin meint stolz, dass sie immer mit und ohne Streudel backen. Ich nehme also zwei Stück ohne Streusel. Zu Hause dann die böse Überraschung: es war TORTENGUSS drauf. In Zukunft wird immer selbst gebacken, da weiß man zumindest, was man hat. *grmpf*

Mein allererster Datschi

Lang lang ist's her, ich habe meinen ersten Datschi tatsächlich aber erst in unserer eigenen Wohnung gebacken. Meine Schwägerin in Spe (also die damalige Freundin vom Bruder meines damaligen Freundes - wir haben geheiratet, sie haben sich getrennt) hatte den Schwiegereltern in Spe und unseren Freunden Datschi serviert. Da musste ich mithalten und natürlich gleich den ersten Datschi für meinen Freund backen. Dabei habe ich gleich zwei Sachen über Datschi gelernt: a) ein Entsteiner lohnt sich wirklich und b) man sollte sich unbedingt viel Zeit für's Belegen einrechnen!



Zwetschgendatschi 
(1 Blech)

400g Mehl
20g Hefe
50g Zucker
125ml lauwarme Milch
1 Ei 50g weiche Butter
1/2 TL Salz

2kg Zwetschgen
Zimt, Zucker




Für den Hefeteg das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe zerbröckeln, in der Mulde mit dem Zucker verrühren. Nach und nach Milch zugeben und Mehl vom Rand einrühren. Das Ei, Butter und Salz einarbeiten und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zugedeckt eine halbe Stunde gehen lassen. Derweil die Zwetschgen entsteinen.




Ein Backblech einfetten. Den Hefeteig darauf ausrollen, dabei die Ränder leicht hochziehen. Den Teig sehr dicht mit den Zwetschgen belegen. Nochmals eine halbe Stunde gehen lassen.

Den Ofen auf 200 °C vorheizen. Den Datschi etwa 40 Minuten backen. Großzügig mit Zucker und Zimt bestreuen und am besten noch warm genießen!



Bis bald und viel Spaß beim Nachbacken!


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